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29.08.2018

Muschelfischerei in der Flensburger Förde

Antrag:

1. Die Ratsversammlung der Stadt Flensburg lehnt die exzessive Fortführung der Wildmuschelfischerei (auch übergangsweise in den nächsten 5 Jahren) in der Flensburger Förde entschieden ab.

2. Die Oberbürgermeisterin als Untere Naturschutzbehörde wird gebeten die Wildmuschelfischerei über die ca. 50t der Nebenerwerbsfischer hinaus nicht weiter zuzulassen.

3. Die Ratsversammlung lehnt ebenfalls das angedachte großflächige Versuchsfeld von Miesmuschel-Hängekulturen in der Flensburger Innenförde ab. Unsere Innenförde ist eng und bietet nicht den Platz um Wassersport und Muschelfarm nebeneinander bestehen zu lassen. (siehe Stellungnahmen im Anhang)

4. Um den Schutz des Lebensraumes Flensburger Förde nachhaltig und über die Muschelfischerei hinaus zu gewährleisten und auszubauen, wird die Verwaltung beauftragt einen „binationalen Runden Tisch Flensburger Förde“ zu initiieren, an dem der Kreis Schleswig-Flensburg, die anliegenden Gemeinden auf deutscher Seite und die Nachbarn in Dänemark vertreten sind. Dazu sind auch Vertretungen und Fachleute aus Natur- und Umweltschutz, Tourismus, Wassersport und Hochschulen einzuladen. Der Runde Tisch soll zukunftsorientiert mit Blick auf die Einzigartigkeit der Flensburger Förde Konzepte entwickeln, die nachhaltig den Lebensraum Förde schützen, erlebbar machen und für folgende Generationen erhalten.

Begründung:

„Die schönste Förde der Welt“ ist Grundlage für das Leben bzw. die Lebensqualität ihrer Bewohner, Anlieger und dem florierenden Tourismus als wichtiger Wirtschaftsfaktor in unserer Region. Nicht nur in Flensburg hängt ein erheblicher Anteil der Arbeitsplätze von dem Funktionieren des Ökosystems „Flensburger Förde“ ab. Durch ihre Länge und aufgrund des geringen Wasseraustausches durch die flache Meerenge bei Holnis findet ein Wasseraustausch in der Flensburger Förde nur in äußerst geringen Maße statt. Dadurch ist die Flensburger Förde der empfindlichste Bereich der Ostsee an der gesamten Schleswig-Holsteinischen Ostseeküste. Erhaltung und Ausbau der Muschelbänke sind eine unabdingliche Voraussetzung um die Erhaltung des Lebensraumes Flensburger Förde zu gewährleisten. Jede einzelne Muschel funktioniert wie eine winzige Kläranlage, die dem Wasser Schadstoffe entzieht. Die Muschelbänke als Gesamtheit sind für die Förde absolut überlebensnotwendig und dürfen keinesfalls gefährdet werden.

Die umfangreiche Muschelfischerei der vergangenen Jahre hat schon jetzt großen Schaden in der Förde angerichtet, wie man an Videoaufnahmen erkennen kann, die nach den letzten Fangzügen aufgenommen und im Internet veröffentlicht wurden. Die mit den großen, schweren Fangkörben der Muschelfischer angerichteten Schäden sind unübersehbar. Wo der Meeresboden derartig verwüstet ist, kann sich wahrscheinlich über Jahre keine neue Muschelbank ansiedeln. Im Gegensatz zur Haupterwerbsfischerei von Muscheln ernten die Nebenerwerbsfischer in der Flensburger Förde nur geringe Muschelmengen. Durch schonende Fangmethoden wird das Ökosystem am Meeresboden nicht beschädigt. Ihre Fangmethoden sind nachhaltig, weil sie Beifang und untermaßige Muscheln an Ort und Stelle wieder ins Wasser werfen. Die angedachten großflächigen Versuchsfelder für Miesmuschel-Aquakultur schränken mit ihrem enormen Platzbedarf alle Arten des Wassersports empfindlich ein oder machen sie unmöglich. In der Kieler Förde umfasste ein ähnliches Versuchsfeld für die an langen Leinen wachsenden Miesmuscheln eine Fläche von 100 x 75 Metern für eine Ernte von 15 Tonnen Miesmuscheln. In der Flensburger Förde sollen langfristig 1000 Tonnen jährlich geerntet werden. Ziel ist es, gravierende Eingriffe in ein besonders empfindliches Ökosystem zu verhindern. Ein Umkippen der Förde soll im Interesse von Flora und Fauna im und am Wasser verhindert werden.

Für die Einwohnerinnen und Einwohner sowie die Besucher Flensburgs und aller Anrainerkommunen ist die Förde als Naherholungsraum von zentraler Bedeutung. Im Sommer gibt die Stadt Flensburg – zu Recht - regelmäßig stolz ihre exzellente Badewasserqualität zu Protokoll. Ein Badegang in stinkendem und blubberndem Wasser einer in Teilen umgekippten Förde dürfte dagegen eher abschreckende Wirkung auf die potentiellen Badegäste haben. Schäden im einzigartigen Ökosystem der Flensburger Förde machen auch an Landesgrenzen nicht Halt und betreffen die Kommunen auf dänischer Seite genauso wie die Anrainerkommunen des Kreises SL-FL und die Stadt Flensburg selbst. Auswirkungen sind ökologischer Natur, genauso jedoch auch ökonomischer Natur für alle betroffenen Gebietskörperschaften, hiesige Fischer genauso wie vom Tourismus lebende Unternehmen.

Global-/Teilziel:

Flensburg ist ein wunderbares Erlebnis – auch für unsere Gäste.

Alternativen: Die Lizenz wird vergeben und somit das Ökosystem der Flensburger Förde extrem gefährdet. Zeitpunkt der Umsetzung: Sofortige Umsetzung.

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